Nach langer Überlegung, ob man den Workingtest nicht besser sausen lässt, macht man sich dann doch auf den Weg zu seinem vorletzten Workingtest, war ja bezahlt. Und Geld gibt es ja nicht wieder zurück.Also auf nach Breckerfeld zum 13. Workingtest Berg & Tal am 13.09.2025. Nach gemütlicher Fahrt mit Tempomat konstant 90 km/h und einem Blitzer (juchu das braucht man dann auch noch, Essener Abzocker, die städtischen Kassen sind ja leer! Edit: 60 €, diese Abzocker!) und gefühlt alle 2 km eine Baustelle, Absperrung, Umleitung Ankunft völlig in der Zeit.
Viele, viel zu viele Hunde am Start. Schön auch endlich mal wieder einen anderen Chessie zu sehen, der zuvor in der Anfängerklasse gestartet war. Lago sich natürlich gleich stramm gemacht und wollte mal schnell ein wenig Kopf auflegen …. mit einem Chessie machst Du das besser nicht, mein Freund …. 🙂
Nach der Anmeldung erfolgte die Gruppeneinteilung. Nummer 61, Gruppe 3 startet also mit Aufgabe 3. Und los gehts!
Aufgabe 1 (13/20): Beim Richter Keith Sandercock from UK sollte, nachdem eine Markierung im rechten Bereich geworfen wurde, zunächst ein Blind im linken Bereich (ca 45 Grad) der Wiese geholt werden. Die Wiese hatte leichte Hanglage und war nicht allzu hoch bewachsen. Die Entfernung war angemessen, nicht zu weit, nicht zu nah. Nach kurzer Einweisung auf englisch (herrje ist ja schon was her), gab es nach der Markierung die Freigabe. Wieder war es sehr schwer Lago von der von ihm fixierten Markierung in Richtung des Blinds auszurichten. Mit viel Mühe konnte Lagos Blick (nur) zur Hälfte zum Blind ausgerichtet werden. Beim knackigen „voran“ bog er auf halben Weg selbstverständlich nach rechts Richtung Markierung ab. Gestoppt und mit viel Mühe, Überredungskunst und handling zum Blind dirigiert und er hat es auch recht flott gefunden. Auch der anschließende Apport von der Markeirung klappte einwandfrei. Trotzdem nervig, wenn man im Training keinerlei Problem damit hat, den Hund von einer Markierung wegzudrehen und bei einer Prüfung ist es eine Vollkatastrophe. Schade, die Punktvergabe war fair. „Thank you“.
Aufgabe 2 (12/20): Bei Thorsten Helmrath da wirds lustig. 🙂 Die zweite Aufgabe war erwartungsgemäß eine Kombination aus Markierung und Blind im anspruchsvollen Hang-Gelände. Man sollte mit dem Hund zunächst auf eine Position verbleiben, um den Fall der Markierung gut sehen zu können, um dann 2 m nach rechts zu gehen, um den Hund dann auf das Blind auszurichten. Gesagt getan. Es war zunächst schon höllenschwer, den Hund überhaupt nach rechts zu bekommen ohne das er mir einspringt. Rechts „angekommen“ (weit war es ja nicht) fast unmöglich Lago auf das Blind auszurichten. „voran“ und wie zu erwarten war, will er nicht voran, sondern den direkten Weg zur Markierung. Fürchterliches Handling, bis er endlich im Bereich des Blinds war und gecheckt hat, das da ja auch noch ein Dummy ist. Ich war kurz davor, selbst abzubrechen, weil es einfach nicht schön war, was er da ablieferte. Erstes Dummy war also drin. Mit „Apport“ auf die Markierung geschickt und er bleibt nach drei Metern stehen und weiß nicht wohin. „Back“ und er läuft nach links …. „Stop“ und wieder „Back“ und er eiert irgendwie zur Markierung. Das Gezeigte war weit unter dem Niveau, was Lago sonst so zu bieten hat. Die Punkte waren mehr als fair.
Aufgabe 3 (0/20): Die erste Aufgabe ist immer die schwierigste mit einem durchgeknallten Chessie und alle Befürchtungen haben sich dann auch bewarheitet: ne Null oder sogar ne Doppelnull! Bei Matt Gould from UK konnte dann sogleich das Englisch aufgebessert werden :-). Im Wald in einem Hang wurde von einem Helfer eine (recht leichte) Markierung geworfen, die zuerst gearbeitet werden sollte und dann ohne weitere Freigabe ein Blind, welches sich in direkter Linie hinter der alten Fallstelle der Markierung befand. Nungut. Selbst die Markierung gut im Auge, Lago zum Apport geschickt, kurz reingezogen und er stand mehr oder weniger vor dem Dummy und schaute hoch was er den machen sollte! Echt jetzt? er schaute wirklich fragend hoch? Er nahm nicht das Dummy sofort auf? Du weißt schon, dass du in der Open gestartet bist? ER SCHAUT VERDAMMTNOCHMAL hoch, wie ein Retriever, der noch lange nicht das Anfängerniveau hat? Klasse gemacht Burschi. Im Hinterkopf, das das ein schwerer Fehler ist (und gehofft einen Gnadenpunkt zu bekommen), den kleinen Dummkopf zum Blind geschickt. Überraschenderweise ist er gut über die alte Fallstelle gekommen (das war vermutlich die eigentliche Schwierigkeit bei dieser Aufgabe) und in das Blind-Gebiet eingewiesen. Auch konnte ich ihn hier gut in der Suche halten, das sah alles recht gut aus. Nur leider hat er einfach keinen Dummy gefunden, sehr merkwürdig. Ich durfte ihn also ohne Dummy zurück rufen. Es war ja nur ein Blind im Feld. Beim Gespräch mit dem Richter bemerkte ich, wie der Helfer einen Dummy auslegte (???), Lago hat doch gar keinen geholt? Liegen jetzt für den nächsten Hund zwei bereit oder wurde Lagos Blind vergessen? Macht definitiv keinen Spass gleich mit der ersten Aufgabe auszuscheiden. Shit. Verdammt.
Aufgabe 4 (15/20): Auch bei dieser Aufgabe, wie kann es auch anders sein, kam eine Kombination aus Markierung und Blind. Richterin Hatice Celik gab noch den Hinweis, dass die Pfeife unter dem Taschengurt gerutscht war, vielen Dank für den hilfreichen Hinweis! Erst fällt die Markierung in nicht allzuweiter Entfernung auf die rechte Seite, es sollte aber zuerst das Blind weiter hinten links (die Entfernung war schon ordentlich) an einem vermosten Altholzstamm geholt werden. Das „voran“ hat hier gut geklappt und nach einer kleinen Suchleistung hat er auch das Dummy aufgenommen und war auf dem Rückweg. In Höhe eines Stammes wurde er immer langsamer und der rechtzeitige Komm-Pfiff hat wohl vor einem Markieren (nein, nicht das Markieren eines geworfenen Dummys, er wollte echt pinkeln!) bewahrt. Die Richterin nahm meine Äußerung mit Humor. 🙂 Die Markierung tat er sich abermals sehr schwer (ich hatte leider die Position auch nicht mehr auf dem Schirm) und nach gefühlt einer Ewigkeit hat er den Dummy dann sicher Heim gebracht. Faire Punkte! Keine Frage!
Aufgabe 5 (0/20): Es fällt eine Markierung auf einer kurzen Wiese von rechts nach links in Richtung eines Hochsitzes, der an einer Bewaldung stand. Entfernung zum Dummy ca. 130 m. Der Hund sollte nach der Freigabe zum Apport geschickt werden, ist der Hund auf dem Rückweg, wird durch die Helferin ein Blind in einem sehr knackigen Winkel ausgelegt. Das Blind sollte der Hund dann direkt arbeiten. Anspruchsvoll und knackig. Die Markierung hat Lago ordentlich gearbeitet. Nun knallte wieder das Chessie Syndrom heftigst: er hat eine andere Meinung und ist komplett „out of order“. „Voran“ und er läuft natürlich wieder Richtung Hochsitz. Um ihn nicht zu früh zu stoppen (vom Hochsitz aus hätte er nur noch schön nach rechts eingewiesen werden müssen), ließ ich ihn laufen. „Stop“, auch dies wieder viel zu spät angenommen. Schön ruhig meinen Arm ausgestreckt und mit einem „Go“ nach rechts gezeigt …. tja ….. er läuft in einem perfekten 90 Grad Winkel …. nach links …. weiteres Handling war nicht machbar. Ich wusste das war es dann. Rückruf „0“. Ärgerlich, wo eine Helferin, die selbst einen Chessie in der A (erfolgreich(er)) geführt hatte, zuschauen konnte. Peinliche Leistung. Der Winkel zum Blind war schon heftig gering, aber eigentlich hätte er das machen sollen. Hier haben alle Nichtbestandenen übrigens ebenfalls eine Null bekommen.

Ergebnis: 49/100 Punkten n.b.
Vielen Dank an all die Helfer und Organisatoren, Richter und Mitteilnehmern. Fair gerichtet, fairplay und lecker Kuchen und 2 Bratwürstchen gab es auch noch …
Richtig Spaß hat es trotzdem nicht gemacht. 🙂 Lago war insgesamt grottenschlecht, weit unter seiner eigentlichen Leistungsfähigkeit, nicht mal A Niveau hatte er an diesem Tag. Hier scheint sich ein Trainingsfehler etabliert zu haben: er hat raus bekommen, dass er auf einem WT machen kann was er will, er wird ja nicht mal korrigiert. Prost Mahlzeit!