Teilnahme de Klus Cup 2025 Startklasse Open

War das etwa wieder Anflug von Größenwahn? Nein, eigentlich nicht. Lago ist ein O Hund, wenn er nur nicht ständig so wechselhaft in seiner Leistung wäre. Aus Frust keinerlei Startplatz bei Workingtests in der eigenen Bezirksgruppe zu bekommen, meldete ich einfach mal einen Open Workingtest und rechnete damit auch hier keinen Platz zu bekommen. Und die Überraschung war groß: ein Startplatz war mir sicher. Toll! Ohne große Erwartungen einfach mal hingefahren, wenn es schon so schön nah ist. Mehr als sich blamieren kann ja nicht passieren.

Das Starterfeld war schon elitär! Alles sehr erfahrene O Hunde und O Hundeführer, wau 1. Bundesliga beim DRC. Schon beeindruckend.

Startnummer 37
Startnummer 37

Und so wurde doch glatt bei der Anmeldung verwundert nachgefragt, ob Lago überhaupt die Voraussetzungen zum Start in der O Klasse erfüllen würde, da im Leistungsheft gerademal ein bestandener A Workingtest zu finden war. Ja Lago hatte ja ein „sehr gut“ in der Dummy F erreicht, das langt also. 🙂

de Klus Cup beginnt
Warten bis es los geht

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung der Verantwortlichen ging es dann auch flott los ….

Aufgabe 1 (18/20): Nach einem kleinen walk-up mit dem Richter Daniel sollte der Hund in die Suche geschickt werden. Das Gelände war natürlich anspruchsvoll und es waren nur 2 Dummies im Gelände. Ziel war es, den Hund im rechten engen Suchengebiet zu halten. Lago hat glücklicherweise schnell Wind bekommen und die Dummies sicher rein geholt. 18 Punkte waren völlig in Ordnung.

Aufgabe 2 (6/20): Bei der Aufgabe sollten nur zwei Blinds im engen Winkel nacheinander gearbeitet werden. Eigentlich kein Problem, dachte ich. Ausgerichtet auf das erste Blind rechts kam ein Helfer aus dem Gebüsch und beschoss das Blind und ging wieder zurück ins Gebüsch und somit aus der Sicht des Hundes. Nun sollte der Hund nach links ausgerichtetund auf das linke Blind geschickt werden. Soweit so gut. Anspruchsvoll aber machbar. Lago wurde sodann ins „voran“ geschickt und halbwegs gerade im Zielgebiet angekommen hat er scheinbar von allem (andere Hunde, Wild, Leberwurst oder was weiß ich) Wind bekommen, nur nicht vom Dummy (oder er hat sich wiedermal eine „Geländeerkundungsauszeit“ genommen), hin und her ist er gerannt, „stop“, „back“, Suchenpfiff. Zu hoher Geländeverbrauch. Schrecklich, was er da abgeliefert hat. „Deine letzte Chance“ kam vom Richter Ronny und als wenn der kleine Dummkopf das gehört hat, hat er einen Dummy im Fang und kommt zurück. Na, das zweite Blind wird besser, schließlich hat er ja den Helfer gesehen und es wurde beschossen. Pustekuchen auch hier fast das gleiche Spiel wie zuvor. Aber irgendwann hat er auch hier ein Dummy im Fang. Er kann es besser, er kann es viel besser. Ein Chessie ist halt kein Labrador :-). 6 Punkte, mehr hätte ich auch nicht vergeben. Schade.

 

Aufgabe 3 (18/20): Aufgabe 3 war für Lago die erste Aufgabe! Und schon ging es also los! Die Aufgabe war in einer Bewaldung. Nach einem kurzen walkup war die Ausgangsposition erreicht. Es fiel eine Markierung, die nicht sichtbar aber hörbar war und ein Blind lag im 45 Grad Winkel in mittlerer Entfernung. Nachdem die Markierung unter Schuss geworfen wurde, sollte natürlich zunächst das Blind reingeholt werden. Ausgerichtet auf die Markierung hat Lago sich die Position gut merken können und sich nach einem „später“ bereitwillig auf das Blind ausrichten lassen. „Voran!“ und Lago sprintete los. Schöne Linie, schnell Wind und Witterung bekommen und schon war er mit Dummy im Fang auf dem Rückweg. Ohne weitere Freigabe konnte man dann direkt die Markierung arbeiten. „Apport!“ und auch hier zeigte Lago, das er sehr gut markiert hatte. „All Dummies In“, die erste Aufgabe hat er perfekt gearbeitet! Nicht nur ich war beeindruckt, eine Helferin sagte noch „wau, das sah richtig gut aus!“, das macht natürlich stolz. 20 Punkte wären drin gewesen, „ich zieh dir was für das lining ab“, achja dann sei es drum. Fand ich jetzt nicht OK, ist zwar „meckern“ auf hohem Niveau, aber Lago hat echt perfekt abgeliefert. Das waren 20 Punkte 🙂 abe so ist das, ein Chessie ist kein Labrador.

 

Aufgabe 4 (11/20): Bei dieser Aufgabe sollte mit dem Richter Daniel zunächst ein kleiner walk-up in den rechten Bereich des Aufgabengebietes erfolgen. Während des Laufens wurde drei mal geschossen, aber es durfte hier nicht stehen geblieben werden. Danach sollte der Hund dann 2 Blinds die natürlich im engen Winkel lagen, arbeiten. Beim linken Blind musste ein Zaun überwunden werden, das Blind lag direkt dahinter. Lago hat die Blinds erstklassig gearbeitet und zur großen Freude ist er auch unerschrocken über den Zaun gehechtet (Zaun hatte er bis dahin noch nicht geübt!). Für die „Fußarbeit“ gab es ein „das war aber mieserabel“ vom Richter. Fand ich eigentlich nicht. Bei den Schüssen hat er verständlicherweise kurz inne gehalten, hat das Weiterlaufen jedoch schnell angenommen. Wenn man bedenkt, dass man seit der Dummy A Prüfung genau so „Schuss-stehen bleiben-gucken wo das Dummy fällt“ den Hund trainiert hat, ist ja klar, dass das dann nicht so rund laufen wird. Ist das nun einer dieser Zirkusnummern, von denen von diversen WT berichtet wird? 🙂 Kann man drüber streiten, genauso wie über die nur 11 vergeben Punkte.

 

Aufgabe 5 (15/20): Beim Richter Rony musste man im 2er Team antreten. Eine schöne Aufgabe! Je ein Hundeteam zur linken und rechten Seite des Richters. Im recht engen Winkel wurde eine Markierung geworfen und ein Dummy befand sich als Blind im Gelände. Tricky hierbei: für den einen Hund war die Markierung des einen Hundeteams das Blind, welches der andere Hund als Markierung arbeiten musste. Kompliziet, anspruchsvoll aber gut. Also los ging es: geradeaus im Bewuchs/Wald wurde eine Markierung geworfen. Lago musste aber auf das Blind, welches in einem Graben lag, geschickt werden. Perfekt! Hat er gut gemacht. Nun wurde das andere Team in die Arbeit geschickt. Auch der Hund lief klasse auf die Markeirung los, wurde dann aber vom Hundeführer gestoppt und ins „Back“ geschickt, warum auch immer. Nun musste Lago an der alten Stelle der Markierung für das andere Team ein Blind holen. Hat er auch gut gearbeitet.  und die Markierung

 

Aufgabe 6 (0/20): Hier staute es sich und es kam leider zu einer erheblichen Wartezeit, da einige Teilnehmer aus anderen Gruppen noch auf ihren Einsatz warteten. Die Wartezone lag ziemlich nah am Geschehen! Nicht gut, nicht gut! Mit viel Mühe gelang es mir Lago ruhig zu halten. Aber Aufgabe Nr. 6 war endlich Wasser! Wasser, ja das kann er! Wasser und ein Chessie? Kein Problem! Da kann nichts mehr schief gehen! Jaja, denkste! Die Aufgabe war schon knackig, aber doch lösbar. Ein kleiner Teich im Wald, links eher eine gerade Wasserkante (also der Teich hatte ein eher quadratisches Aussehen). Ca. 7 m von der Wasserkante entfernt war die Startposition, kurz vor dem Einstieg lag noch ein großer Stamm, den es zu überwinden galt. Die Aufgabe wurde erklärt: es wird ein Blind am Ende des Teiches (keine große Entfernung, eher so 30-40 m) beschossen. Das Blind liegt im Schilff im Wasser. Nach Freigabe sollte sofort das Blind gearbeitet werden. Sollte der Hund hierbei mehr als 50 % an Land für den Rückweg verwenden, ist die Aufgabe nicht bestanden. Auf dem Rückweg wird eine Verleitmarkierung geworfen. Dazu stand ein Helfer gut sichtbar und (leider) auch recht nah zum Startpunkt. Die sollte natürlich nach dem ersten Apport gearbeitet werden. Schuss! „Voran“! Und was passiert? Lago geht stramm ins Wasser schwimmt ein kurzes Stück gerade, um dann nicht mehr auf das voran zu reagieren und wie eine angeschossene Ente im Kreis zu schwimmen. Eine Vollkatastrophe, Lago hatte sich komplett auf den ersten Helfer fixiert und sich festgelegt „da wo der Helfer ist, da wird auch irgendwo das Dummy sein!“. So ein Scheiss. Wenn sich ein Chessie was im Kopf gesetzt hat, ist es schwer ihn vom Gegenteil zu überzeugen, in einer Prüfung eher unmöglich! Tja, da schwamm sie nun die Ente, verzweifelt auf der Such nach dem Dummy, halbwegs reagierend auf die Korrekturen des ebenso verzeifelten Pfeifenbenutzers, „voran“, „voran“, „back“, „voran“, tüüüüüt-tüt-tüt (der Voran-Pfiff), „go“, „stop“, „back“. In seiner Hektik nimmt er noch ein Stöckchen auf (na zum Glück hat er den gleich mal wieder los gelassen). Das das nichts mehr wird, war schon beim ersten „falschen Abbiegen“ klar. „Hol ihn wieder zurück“. Das war sie dann die Wasseraufgabe vollkommen verkackt. Eigentlich war die Aufgabe leicht (OK, die Verleitung den Rückweg über Land zu nehmen, wäre die Herausforderung gewesen), der Helfer der das Blind beschossen hat war für Hund und Führer leicht zu erblicken, das Blind lag auch nicht besonders weit weg vom Helfer, durchaus machbar für Lago. Auch eine Verleitmarkierung wäre kein Problem gewesen, getauscht hätte er nicht. Aber nein, er fixiert sich auf den 2. Helfer und schon ist es vorbei mit der kooperativen Zusammenarbeit mit seinem Führer. Das war dann die Null.

Mit Aufgabe 5 war dann der Workingtest „de Klues Cup 2025 in der Open“ auch vorbei. Anstrengend war es! Lago´s Debüt bei einem Workingtest in der offenen Klasse.

Auch wenn wir hier eine Null kassiert haben, hey für den ersten Open Workingtest hat sich Lago sehr gut geschlagen. Und eigentlich hätte er den Workingtest sogar auch bestehen können, wenn da nicht immer diese Schwankungen in seiner Leistung sind. Spannend mit den Top Retriever Führern anzutreten. Die Stimmung unter den Teilnehmern war schon klasse und entspannt!

Der Workingtest hat trotz der „Niederlage“ Spaß gemacht. Der Dank gilt den Veranstaltern, freiwilligen Helfern, Richter und den fairen Mitteilehmern. Hoffentlich beim nächstenmal ohne Null!

68/100 Punkte!

Lago die Ruhe selbst
Lago ist die Ruhe selbst

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