„Never say never again“ wusste schon James Bond!
Und so meldete ich tatsächlich nochmals einen Mock-Trial, obwohl der erste MoT eine wahre Katastrophe war und ich ebenso ziemlich sicher wahr, „nie nie nie wieder“. jaja, ich weiß … 🙂
Aber machste nix, wie man so schön sagt. Da der erste MoT wirklich mies gelaufen ist, konnte es ja daher eigentlich nur eine Entscheidung geben: das negative Erlebnis musste revidiert und in etwas positives umgewandelt werden. Zumal Lago das Vergnügen hatte, mit Rocket, dem 2. Platz des vorherigen Mock-Trials trainieren zu können und er hier durchaus auf gleichem Niveau mithalten konnte. Da geht also noch was, da ist eine Steigerung möglich …
Zuvor wurde auch ja auch noch regelmässig das walk up in der Linie in der Trainingsgruppe trainiert. Ganz unbekannt war es für Lago also nun nicht.
Gerade 70 km zur Veranstaltung klang ebenso verlockend und nach der Anmeldung konnte sodann ein Startplatz ergattert werden.
Bei schönem Herbstwetter ging es dann auf nach Olfen/Selm. Nach der Anmeldung und einer kurzen Ansprache ging es auch ohne Verzögerung gleich los, diesmal mit der Startnummer 4! Endlich mal Glück gehabt bei der Startnummervergabe.
Es wurde auf einer gut bewachsenen Wiese ein Treiben simuliert. Die Helfer waren auf der linken, rechten und hinter der Linie platziert. „Walk on“ und die Linie aus Hundeführern und Richtern setzte sich mit langsamen Schritten in Bewegung, die Stöberhunde bei den Helfern taten ihre Arbeit. SCHUSS (diesmal mit Schrot, toll)! Die Linie stoppt und die ersten Hunde (jeweils waren zuvor schon 2 Hundegespanne je Richter an dessen Seite bereit für den Einsatz) dürfen zeigen was sie können. Jede Menge steadyness wird den wartenden Hunden in der Linie abverlangt. Je länger die Apporte der anderen Hunde dauern, desto schwieriger wird es mit der Standruhe.
Und schon kommt die Aufforderung des Dog Stewards sich zum Richter zu begeben, Startnummer 4 sei Dank! Drei und vier, die Drei fängt an, nochmals steadyness für Lago. Kein fiepen, kein e.l. (éliminé), sein erster Mock-Trial-Apport kann kommen. Hoch motiviert sprintet Lago los, findet die Fallstelle bei Windstille tadellos! An dieser Stelle fiel mir ein Stein vom Herzen. Ziel erreicht, wenigstens einen Apport hat er bekommen. Aber es geht noch weiter und auch die nächsten apporte waren OK. Einmal gab es einen Schuss hinter der Linie und Lago meisterte auch diesen Apport. Bis dahin sind schon einige Hunde ausgeschieden und Lago war noch dabei, toll.
Man merkte beim Hund, dass er entspannter wurde. Etwas zu entspannt, wie ich feststellen musste. Gras fressen und doch mal eine Schnuppernase nehmen, statt zu 100 % aufzupassen. Als dann noch eine Hundeführerin unbedacht mit ihrer Hündin an uns viel zu nah in Schmeck- und Lecknähe vorbei ging, dachte ich schon, dass wäre es jetzt gewesen. Zum Glück wechselten wir aber nun zur nächsten Runde die Örtlichkeit. Aus der Ferne sah ich einen breiten und tiefer gelegenen Wassergraben. innerliche Freude kam auf, „Wasser, ja das kann er“!
Vor und hinter dem Wassergraben befanden sich die Helfer. Es begann ein Treiben von rechts nach links und mit viel Getöse flogen die Dummies alle auf der anderen Seite des Wassergraben. Die Treiber verstummten und schon geht es in die vorletzte Runde.
Startnummer 2 und 4 beginnen. Noch besser kann es nicht laufen, dachte ich. Startplatz 2 war der Trainingspartner von Lago, den kennt er, da gibt es keine Ambitionen den „kennenzulernen“ und noch besser: der kann das, der holt den Dummy, keine Frage, dann sieht Lago auch gleich wie das geht! Innerlich jauchzend, dass die nächste Runde sicher ist, kam es anders. Tja, die Zwei rannte zunächst an der Uferkannte Richtung Helfer nach links und ging nicht richtig ins Wasser und schwam auch nicht auf die andere Seite, wo die Dummies lagen. Darf man eigentlich Augenbinden für Hunde benutzen? Hier wäre es angebracht, hat Lago sich das falsche natürlich abgeguckt. Eigentlich war das klar. Lago lief die gleiche Strecke und blieb ebenfalls auf der falschen Seite und suchte wohl in Ufernähe bei den Treibern auf unserer Seite. Problem war, dass er unten für mich nicht sichtbar rumwuselte, ein Einweisen also eher erfolglos blieb. Wie soll ich den Hund einweisen, wenn ich nicht sehen kann, in welcher Richtung er gerade ausgerichtet ist? Die Runde hat er also verkackt. Sehr schade! Auf das Wasser hät ich nichts kommen lassen. Die nachfolgenden Hunde haben es trotz unserem sehr schlechten Beispiel gut über das Wasser geschafft. Als Nachfolgende eine doppelt gute Leistung.
Hier sieht man schön: Sieg und Niederlage sind bei solchen Veranstaltungen auch einfach nur Glück oder Pech. Hätte Lago hier als letzter erst ran gedurft, hätte er sich bei den anderen Teilnehmern abgucken können, was gefordert wird. Dann wäre vielleicht auch eine Platzierung möglich gewesen. Aber das Glück der niedrigen Startnummer war leider aufgebraucht.
Das war es dann mit der aktiven Teilnahme! Ab jetzt nur noch stedayness Übung in der Linie. Und weiter geht es!
Die letzte Entscheidungsrunde fand auf einem geernteten Maisfeld statt. Hier sollte der Hund auf den ausgelegten „Hasen“ eingewiesen werden:
Das Video zeigt sehr anschaulich, wie es „so ist“ auf einem Mock-Trial.
Nach der Siegerehrung ging es dann fast 1 1/2 Stunden (für 70 km wohlgemerkt) nach Hause, der deutschen tadellosen Autobahn- und Brückeninfrastruktur sei dank.
Besonderen Dank gilt den fairen und netten Mitstartern, den Organisatoren, Richtern und Helfern die durch Ihre Bereitschaft den Mock-Trail möglich gemacht haben.